Projekt «Nina House»
Schaffung eines Dialogs zwischen Frauen und Männern zum Thema FGM/C
Die Schaffung eines offenen Dialogs zwischen Frauen und Männer über FGM/C (weibliche Genitalverstümmelung) ist ein entscheidender Schritt, um tief verwurzelte kulturelle Normen und Missverständnisse zu überwinden. Indem wir Männer aktiv in die Diskussion einbeziehen, schaffen wir ein Bewusstsein für die verheerenden physischen und psychischen Folgen dieser Praxis. Dieser Dialog fördert ein gemeinsames Verständnis und ermöglicht es, auf Augenhöhe gemeinsam nach Lösungen zu suchen, um FGM/C nachhaltig zu beenden und die Rechte von Mädchen und Frauen zu schützen.
FGM ist eine tief verwurzelte Tradition, die in vielen Gemeinschaften in Äthiopien, einschliesslich Harar, praktiziert wird. Diese grausame Praxis hat schwerwiegende gesundheitliche, psychologische und soziale Folgen für Frauen und Mädchen. Oft wird FGM im Namen kultureller Traditionen, sozialer Normen und verbreiteter Mythen durchgeführt.
Deshalb eröffnen wir das Nina House, ein Gemeinschaftszentrum, das den offenen Dialog zwischen Frauen und Männern fördert und umfassend über die Auswirkungen der weiblichen Genitalverstümmelung (FGM) aufklärt.
Das Hauptziel des Nina House ist es, ein gesellschaftliches Umdenken zu bewirken. Durch die Einbindung lokaler Autoritäten, Experten und engagierter Mitglieder der Gemeinschaft möchten wir die tief verankerten Traditionen hinterfragen, die diese Praxis weiterhin unterstützen.
Der Schlüssel zur Veränderung liegt in der Bildung. Wir werden regelmässig Workshops und Informationsveranstaltungen durchführen, um die Menschen über die gesundheitlichen, psychologischen und sozialen Folgen von FGM aufzuklären.
Ein weiterer zentraler Aspekt unseres Projekts ist die Unterstützung von Frauen, die als Multiplikatorinnen in ihren Gemeinschaften agieren. Durch gezielte Schulungen befähigen wir sie, das erworbene Wissen weiterzutragen und so einen nachhaltigen Wandel zu bewirken.
GEMEINSAM FÜR EINE BESSERE ZUKUNFT
Um dieses wichtige Projekt zu realisieren, sind wir auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Jeder Beitrag zählt! Mit Ihrer Hilfe können wir das Bewusstsein für FGM in Harar schärfen und eine dauerhafte Veränderung in der Gemeinschaft herbeiführen.
Um dieses Projekt zu verwirklichen, sammeln wir aktuell Spenden. Unterstützen Sie uns mit Ihrer Spende – jeder Beitrag zählt!
Spenden Sie jetzt und bewirken Sie einen Unterschied!
Die Herausforderung ist, dass FGM tief in der Kultur verankert ist und die Praxis von der Gesellschaft akzeptiert wird. Es erfordert eine nachhaltige Veränderung der gesellschaftlichen Normen und Einstellungen gegenüber weiblicher Genitalverstümmelung.
Der Schlüssel zur Veränderung liegt in der Bildung. Wir werden regelmässig Workshops und Informationsveranstaltungen durchführen, um die Menschen über die gesundheitlichen, psychologischen und sozialen Folgen von FGM aufzuklären.
Um eine nachhaltige Veränderung der gesellschaftlichen Normen und Einstellungen gegenüber weiblicher Genitalverstümmelung zu erreichen, eröffnen wir das Café «Nina House».
Wir wollen durch das «Nina House» in Harar, Äthiopien in den Gemeinden ein Bewusstsein für die gravierenden Auswirkungen von FGM schaffen und durch offene Dialoge und gezielte Kommunikationsstrategien aufzeigen, dass diese Praxis nicht durchgeführt werden soll.
Sara Aduse Foundation
The vision of the Sara Aduse Foundation is to end Female Genital Mutilation (FGM) forever and worldwide. Children must be protected because every woman and child has the right to safety, health, dignity and self-determination.
Through education, economic support and community building we are taking targeted action to end FGM worldwide, so that girls and women no longer suffer in silence and can live safely, healthy, empowered and dignified lives.
This is the right of every woman and child.
Fundraiser updates
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24 Dec, 2024
Status Update: Erfolgreicher Abschluss der Ruder-Challenge 2023
Am 30. November haben wir gemeinsam einen grossartigen Erfolg gefeiert: Unsere Ruder-Challenge war ein voller Triumph! Dank eures Engagements konnten wir unser Spendenziel von 10.000 Franken nicht nur erreichen, sondern mit beeindruckenden 11.000 Franken sogar übertreffen. Im Namen der Sara Aduse Foundation und des Stiftungsrats danken wir euch allen herzlich für eure grossartige Unterstützung.
Über Sara Aduse
Sara Aduse ist Gründerin der Sara Aduse Foundation und engagiert sich als Botschafterin im Kampf gegen weibliche Genitalverstümmelung (FGM). Sie wurde in Harar, Äthiopien, geboren und kam mit 12 Jahren in die Schweiz. Ihr Einsatz gegen FGM hat einen persönlichen Hintergrund, den sie eindrucksvoll und bewegend in ihrem Buch «Ich, die Kämpferin. Beschnitten, vergeben, geheilt» schildert. 2022 erschien der Dokumentarfilm «Do You Remember Me?», in dem Sara Aduse in Äthiopien ihrer Beschneiderin begegnet und mit ihr ins Gespräch tritt.
Mit ihrem unermüdlichen Einsatz hat Sara Aduse das Thema FGM nachhaltig ins öffentliche Bewusstsein gerückt und den Dialog darüber sowohl in der Schweiz als auch in Harar, Äthiopien, maßgeblich geprägt.
Über die Sara Aduse Foundation
Die Sara Aduse Foundation wurde 2022 gegründet. Sara Aduse führt die Stiftung als Geschäftsführerin und wird von einem dreiköpfigen Stiftungsrat unterstützt. In Äthiopien hat Sara Aduse ein Team aufgebaut, das FGM vor Ort aktiv bekämpft. Zum Kernteam in Äthiopien gehört Hanan Abdi, die Sara Aduse seit über 30 Jahren kennt.
Das oberste Ziel der Stiftung ist es, FGM in Äthiopien zu beenden. Jeder Mensch hat das Recht auf körperliche Unversehrtheit, Gesundheit und Selbstbestimmung. Durch gezielte Massnahmen und Programme in der Schweiz und in Äthiopien arbeitet die Stiftung auf dieses Ziel hin.
Was bis jetzt erreicht wurde
Aufklärungsarbeit in der Schweiz: Durch verschiedene Veranstaltungen wie Kinovorführungen, Lesungen und Podiumsdiskussionen im Rahmen der Veröffentlichung des Buchs «Ich, die Kämpferin» sowie des Films «Do you remember me?» konnte ein breites Publikum erreicht werden. Diese Aktivitäten tragen wesentlich zur Sensibilisierung der Gesellschaft für das Thema FGM bei.
Bildungsprojekte in Afrika: Zwischen 2022 und 2023 wurden mehr als 138 Mädchen vor FGM bewahrt. Sara Aduse und ihr Team haben Frauen und Männer direkt angesprochen, Aufklärungsarbeit geleistet und Mythen widerlegt. Dadurch konnten sie die Bezugspersonen der Mädchen überzeugen, auf FGM zu verzichten. Es wurden Bildungsverträge abgeschlossen, die festlegen, dass bei einem Verzicht auf FGM die Schulgebühren der Mädchen von der Stiftung übernommen werden.
Warum die Sara Aduse Foundation: Die Stiftung arbeitet nach dem Bottom-up-Prinzip, verfügt über lokales Know-how, ist gut vernetzt und hat umfassende Kenntnisse über die Situation in Äthiopien. Die Gründerin, Sara Aduse, bringt ihre eigene Erfahrung ein, da sie selbst betroffen ist.
Was ist FGM?
FGM steht für Female Genital Mutilation, auf Deutsch weibliche Genitalverstümmelung. Dabei handelt es sich um die teilweise oder vollständige Entfernung der äusseren weiblichen Genitalien oder andere Verletzungen dieser Organe aus nicht-medizinischen Gründen. Gemäss Schätzungen der WHO sind in 30 Ländern Afrikas, des Nahen Ostens und Asiens mehr als 200 Millionen Mädchen und Frauen von FGM betroffen.
Es gibt drei grundlegende Arten der Genitalbeschneidung, die in ihrer Ausführung stark variieren können. Circa 90 % der Beschneidungen in Afrika entsprechen dem ersten oder zweiten Typ, während etwa 10 % der dritten Kategorie, der Infibulation, zuzuordnen sind. Bei der ersten Variante, der Klitoridektomie, wird die Klitoris ganz oder teilweise amputiert, während bei der zweiten Variante (oft als Exzision bezeichnet) sowohl die Klitoris als auch die kleinen Schamlippen entfernt werden.
Die Infibulation, die dritte Art, ist der schwerste Eingriff. Nach der Entfernung der Klitoris und der kleinen Schamlippen werden die grossen Schamlippen abgeschnitten oder weggeschabt, sodass rohe Oberflächen entstehen. Diese werden bis zur Heilung in Kontakt gehalten, entweder durch Vernähen der Wundränder oder durch Zusammenbinden der Beine. Während die Wunden heilen, verbindet sich Narbengewebe mit den Schamlippen, bedeckt die Harnröhre und den grössten Teil der Vaginalöffnung, sodass lediglich eine Öffnung bleibt, die so klein wie ein Streichholz sein kann.
Unser Projekt «Nina House»:
Die Strategie des Nina Houses basiert darauf, FGM durch positive Kommunikation nachhaltig zu bekämpfen. Als Inspiration dient das erfolgreiche Programm Saleema, das von UNICEF im Sudan umgesetzt wurde.
«Nina House» im Dialog:
Das gemeinsame Kaffeetrinken ist tief in der äthiopischen Kultur verwurzelt. Daher ist das «Nina House» als selbstfinanziertes Café konzipiert, das durch ein modernes Ambiente und WLAN eine breite Zielgruppe ansprechen soll. Es bietet einen Raum für Entfaltung und Austausch.Das «Nina House» ist als Dialogzentrum gestaltet, in dem wöchentliche Workshops stattfinden. In einem sicheren und offenen Raum wird mit Frauen und Männern ohne Vorurteile über FGM diskutiert. So wird ein kulturelles Tabuthema thematisiert, Barrieren werden abgebaut und nachhaltige Veränderungen angestossen.
Die Zielgruppe der Workshops sind junge, heiratsfähige Frauen und Männer. Um den Dialog zu unterstützen, werden Expert:innen hinzugezogen, die Mythen über FGM widerlegen. Hierbei kommen auch religiöse Führer:innen ins Gespräch, um zu verdeutlichen, dass FGM nicht mit religiösen Vorschriften vereinbar ist. Ärzt:innen klären über die gesundheitlichen Folgen von FGM auf. Die Sara Aduse Foundation hat in diesem Bereich bereits wertvolle Erfahrungen gesammelt.
Wirkungsmodell des «Nina House»
Input: Lokales Knowhow, Netzwerk der Sara Aduse Foundation und finanzielle Mittel.
Aktivitäten: Zwei Workshops pro Woche für je 10 Frauen und 10 Männer. Diese beinhalten Dialoge, die auf religiösen und kulturellen Werten basieren.
Output: In der Pilotphase werden mindestens 1.000 Männer und Frauen erreicht.
Outcome: Kultureller Wandel hin zur Ablehnung von FGM. Die Praxis wird zunehmend geächtet, und Mädchen werden vor FGM bewahrt.
Multiplikation
Das «Nina House» in Harar dient als Pilotprojekt und soll nach erfolgreicher Validierung skaliert werden, um weitere Zentren in Äthiopien aufzubauen. Ziel ist es, FGM nachhaltig zu bekämpfen und langfristig vollständig zu eliminieren.
Meilenstein
Suche nach geeigneten Räumlichkeiten und Einholung notwendiger Genehmigungen.
Renovierungsarbeiten: Malerarbeiten, Ausstattung und Einrichtung.
Suche nach Kooperationspartnern und Zusammenstellung des Teams.
Offizielle Eröffnung des Cafés und Start der Aufklärungsprogramme
Wöchentliche Workshops
Monitoring & Evaluation
• Baseline: Zu Beginn des Projekts werden mittels kurzer Umfragen die Einstellungen der Menschen in Harar zu FGM erhoben. Es wird die Wahrnehmung der Bevölkerung bezüglich FGM erfasst, um den Ausgangspunkt für spätere Vergleiche zu schaffen.
• Während der Projektphase: Kontaktdaten der Workshop-Teilnehmer:innen
werden erfasst, um sie für spätere Umfragen zu kontaktieren.
• Follow-up: Zu einem späteren Zeitpunkt, nach dem Erreichen eines Meilensteins, wird die Einstellung der Workshop-Teilnehmer:innen zu FGM erneut erfasst. Dies ermöglicht, Veränderungen zu messen und den Erfolg der Aktivitäten zu bewerten.
• Social Media: Die Anzahl der Followers wird als zusätzlicher Indikator in die Evaluation integriert.
• Datenanalyse: Die gesammelten Daten werden nach Abschluss des Pilotprojektes ausgewertet. Die Ergebnisse dienen zur Validierung und Anpassung des Nina House Konzepts und zur Planung des Skalierungsprojektes.
Falls Sie mehr über unser Budget erfahren möchten, stellen wir Ihnen dieses gerne auf Anfrage zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns dafür einfach unter: info@saraadusefoundation.org
Ein herzliches Dankeschön an alle Teilnehmer:innen und Spender:innen, die diesen Erfolg möglich gemacht haben. Eure Unterstützung macht einen echten Unterschied!
Wir wünschen euch frohe Weihnachten und eine besinnliche Zeit mit euren Lieben. Falls ihr jemanden kennt, der sich ebenfalls engagieren möchte, teilt gerne mit, dass unser Crowdfunding noch bis zum 25. Dezember offen ist. Gemeinsam können wir Grosses bewirken!
Mit herzlichen Grüssen,
Sara Aduse, Geschäftsführer der Sara Aduse Foundation