Zuflucht im YMCA Spitak
Vielen Dank für Eure überaus grosszügige Unterstützung! Innert vier Tagen haben wir das erklärte Spendenziel erreicht und so die Versorgung für mind. 30 Tage gesichert. Eine erste Tranche der Spendengelder konnten wir unserer Partnerorganisation vor Ort bereits überweisen. Nun sammeln wir weiter, da sich kein Ende der Krise abzeichnet und wir so vielen Menschen wie möglich mit der Arbeit des YMCA Spitak helfen möchten. Dementsprechend haben wir uns entschieden, den Zielbetrag zu erhöhen und die Laufzeit des Projekts um zwei zusätzliche Wochen zu verlängern. Jeder Beitrag zählt!
– – –
Mit grosser Bestürzung und tief betroffen verfolgen wir die neusten Entwicklungen im Konflikt um Berg-Karabagh („Arzakh“) und stehen mehrmals täglich in Kontakt mit unseren Freundinnen und Freunden in Armenien.
Nachdem die COVID19-Krise das Land Armenien und unsere Partnerorganisation YMCA Spitak schwer getroffen hat, steht Armenien kurz vor einer humanitären Katastrophe.
Aus dem umkämpften Gebiet Berg-Karabagh sind viele Menschen nach Armenien geflüchtet und in Armenien selber wurden im Rahmen der Generalmobilmachung alle Bürger über 18 Jahren in den Militärdienst einberufen.
In dieser schwierigen Zeit hat sich der YMCA Spitak dazu entschieden, seine ganze Infrastruktur als "Shelter", als sicheren Zufluchtsort, Familien aus Berg-Karabagh zur Verfügung zu stellen. Diese erhalten Obdach, Verpflegung und eine geregelte Tagesstruktur mit Unterricht für die schulpflichtigen Kinder. Das YMCA Spitak leistet somit erneut einen unverzichtbaren Beitrag in dieser neuen Notlage.
Um die Kosten für diese Beherbergung zu decken, sammeln wir Spenden für die Arbeit des YMCA Spitak.
Durch das Angebot des YMCA Spitak erhalten Flüchtlingskinder und -Familien aus der Region Berg-Karabagh einen sicheren Zufluchtsort in dieser grossen Krise und der YMCA Spitak kann mit seinen Angestellten Betreuungspersonen und freiwilligen jungen Leitenden eine "Normailität" bieten, die grossen Halt und Zuversicht vermitteln kann.
Dank Ihrer Spende sichert der Cevi Zürich den Betrieb seiner Partnerorganisation und ermöglicht einerseits den Angestellten, weiterhin beschäftigt zu bleiben, andererseits selber aktiv zu werden und anderen Menschen in dieser schweren Zeit beizustehen und zu helfen.
Um das Projekt zu realisieren, benötigen wir kurzfristig Spenden in Höhe von CHF 2'500. Dadurch wäre der Betrieb des YMCA Spitak und seine wertvolle Arbeit für die Region für rund einen Monat gesichert. Sollte sich die Situation massgeblich ändern, würden wir dieses Projekt unverzüglich stoppen oder eben auch verlängern.
Vielen Dank für Ihre Spende!
GREEN BOOTS
GREEN BOOTS setzt sich auf verschiedenen Ebenen für den Regenwaldschutz ein und
- unterstützt Regenwaldschutzprojekte vor Ort,
- bringt der Schweizer Bevölkerung das Ökosystem Regenwald und seine Bedeutung näher und
- engagiert sich politisch für mehr Regenwaldschutz in der Schweiz wie auch in Regenwaldländern.
Fundraiser updates
-
08 Dec, 2020
Update Projekt «Zuflucht in Spitak»
Stand: 8.12.2020Herzlichen Dank für die unzähligen grosszügigen Spenden, welche wir für die Flüchtlinge aus Berg-Karabagh im YMCA Spitak entgegen nehmen durften. Gerne möchten wir kurz auf die vergangenen Wochen zurück blicken und mögliche Zukunftsperspektiven aufzeichnen.
Anfangs Oktober sind die beiden Grossfamilien aus Hadrut und aus Martakert im YMCA Spitak angekommen und wurden aktiv ins Vereinsleben miteinbezogen (siehe Projekt-Beschrieb).
Am 9. November wurde der Krieg mittels einer Waffenruhe beendet. Grosse Teile von Berg-Karabagh wurden im Rahmen dieses Abkommens in die Kontrolle Aserbaidschans übergeben.
Die Ehemänner der beiden Familien waren glücklicher als über 2500 andere, sie haben den Krieg an der Front überlebt und sind nach Kriegs-Ende zu ihren Familien nach Spitak gereist. Das Haus der Familie in Martakert wurde im Krieg beschädigt, konnte aber notdürftig repariert werden. Während den Reparatur-Arbeiten wurde die Familie weiterhin im YMCA Spitak beherbergt und betreut. Kurz bevor die kürzere Zugangs-Strasse Ende November unter aserische Kontrolle kam, ist die Familie zurückgereist, um mit den Senioren und Kindern nicht den längeren Weg fahren zu müssen.
Für die Familie aus Hadrut bedeutet der Kriegs-Ausgang, dass sie ihr gesamtes Hab und Gut und ihre Heimat verloren haben, ihr Dorf gehört nun zu Aserbaidschan und ist nicht mehr zugänglich für sie. Die Leitung des YMCA Spitak evaluiert zur Zeit gemeinsam mit der Familie die Möglichkeiten für eine Wohnungs-Miete in Spitak und beherbergt sie weiterhin so lange wie nötig.
Doch nicht nur für diese Familie möchte sich der YMCA Spitak einsetzen. Der YMCA Spitak sieht grosses Potential in der langfristigen Begleitung und Integration von Flüchtlingen. Aktuell werden verschiedene Möglichkeiten evaluiert. Der hohe Spenden-Eingang ermöglicht es uns, Start-Investitionen in ein solches Projekt zu tätigen.
Armenien tut sich verständlicherweise schwer damit, sich nach dem verheerenden Krieg und der schweren, immer noch andauernden Covid-Welle wieder aufzurappeln. Das Trauma, die Angst und die Hoffnungslosigkeit sitzen tief in jedem Armenier und jeder Armenierin. Auch der Frust über die internationale Gleichgültigkeit und die Angst vor möglichen zukünftigen kriegerischen Auseinandersetzungen sind zu spüren.
Gerade in dieser schwierigen Lage kann der YMCA Spitak Hoffnung und Perspektiven vermitteln. Die jungen Freiwilligen leisten gemeinsam mit den Angestellten einen wertvollen Dienst in der Kinder- und Flüchtlingsbetreuung und dem Mahlzeiten-Dienst für das Spital in Spitak. Einige Aktivitäten wie die Öffnung des Fitness-Raums laufen langsam wieder an. Wir sind in stetigem Austausch mit unseren Partnern und sollen herzliche Grüsse und herzlichen Dank für alles ausrichten!